Peergroup über den Dächern von Hamburg

Peergroup über den Dächern von Hamburg

7 Unternehmertöchter sitzen im Kreis. Einige kennen sich schon, andere sind ganz neu hier. Und alle haben ein persönliches Thema zu ihrem Familienunternehmen mitgebracht. Ein Thema, mit den sie an diesem Wochenende weiter kommen wollen oder zu dem sie eine Entscheidung treffen wollen. 

Jede bekommt Raum und Zeit, ihr Anliegen zu präsentieren. Daniela und ich leiten durch das Gruppencoaching. Und am Abend ist Zeit für Networking und (noch) persönlicheren Austausch in einem Café an der Hamburger Alster 🙂 

Danke, dass wir diese Frauen auf ihrem Weg begleiten dürfen!

Lässt Corona die Frauen verschwinden?

Lässt Corona die Frauen verschwinden?

So die Frage meiner Namensvetterin Julia Jäkel (Gruner+Jahr Chefin). Eine Frage, die in der aktuellen Zeit vielen auf der Zunge liegt. Bereits seit einigen Wochen geht mir hierzu die These von Mary Beard #Frauen und Macht nicht mehr aus dem Kopf. Sie schreibt, dass Männer jahrtausendelange Übung darin haben, Frauen zum Schweigen zu bringen. Das Schweigen der Frauen spüre ich aktuell deutlich. Seit über 15 Jahren setze ich mich beruflich und privat für Themen der Gleichstellung ein. #generationtoechter Somit stehe ich virtuell und real in Kontakt mit zahlreichen Kanälen, in denen die Gleichstellung von Frauen aktiv diskutiert, gefordert und gelebt wird. Und es scheint, als hätte die Krise den Ton in diesen Kanälen leiser gestellt. Das wundert mich, da angesichts der Situation in der zahlreiche Frauen und Familien in Deutschland gerade stecken, der Ton doch eher laut und fordernd sein sollte. Vor allem Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sollten unsere Gedanken gerade jetzt laut und deutlich hören müssen.

#Frauenseidlaut

Aber auch ich bin leise geworden. Ich habe aufgehört zu posten, halte keine Vorträge mehr und auch die Publikationen liegen gerade auf Eis. Haben die Männer mich zum schweigen gebracht? Bin ich verschwunden? 

Ich möchte hier versuchen, einen Teil meines Schweigens zu erklären, indem ich meine ganz individuelle Situation reflektiere: 

#Überlastung ist eine Ursache für mein Schweigen. Mit 2 kleinen Kindern, Homeschooling, geschlossenen Kitas und einer freiberuflichen Tätigkeit bleibt am Ende des Tages wenig Energie, um die eigenen Gedanken in die Welt zu bringen. Der Kopf schreit „Sag es“, die Kraft sagt „Morgen vielleicht“. Traurig aber wahr. 

#WirtschaftlicheUnsicherheit – und es gruselt mich, das einzugestehen – hat unsere gleichberechtigte Partnerschaft, in der Care-Arbeit fair geteilt war, ins wanken gebracht. Wie viele Frauen verdiene ich als Selbständige in der Krise weniger verlässlich als mein Mann. Wir haben einfach pragmatisch entschieden, dass überwiegend ich das Loch fülle, das durch die Schließung der Schulen und Kitas entstanden ist. Das bringt mich schon aus Zeitgründen zum Schweigen. 

#Perfektionismus teile ich mit vielen Frauen, die beruflich erfolgreich sind und wichtige Dinge zu sagen haben. Die Komplexität in der Krise ist enorm. Informationen überholen sich im Eiltempo. Jeder ist betroffen, aber auf seine ganz individuelle, kaum vergleichbare Weise. Es wird diskutiert und gestritten. Und anders als manch ein Politiker, fällt es mir schwer, eine Meinung einfach mal „rauszuhauen“. Ich möchte gerne verstehen, durchdringen und überzeugt sein. Da es diese Sicherheit gerade nicht gibt, habe ich, in dem Versuch zu verstehen, bis jetzt geschwiegen. 

#SchockundTrauer haben mich gelähmt angesichts der Schnelligkeit mit der die Krise die Gleichstellung ausgehebelt hat. So viele kluge, engagierte Frauen reduzieren ihre Stunden, verwerfen ihre Pläne und sind abgeschnitten von ihren gut funktionierenden Netzwerken und damit von ihrer beruflichen und persönlichen Freiheit. Ich habe in den letzten Jahren viel Zeit, Energie und Leidenschaft in die Vision gleicher Chancen gesteckt. Plötzlich wurde mir die Fragilität dieser Vision bewusst. Das hat mich für den Moment verstummen lassen. 

Und dennoch teile ich diesen Text. Ich teile meine Gedanken. Ich drehe die Lautstärke wieder hoch. Es gibt zahlreiche Beispiele von Familien in Deutschland, die die Vision der Gleichstellung immer noch leben. Kollektiv nehmen wir die Ungerechtigkeit wahr. Und das macht mir Hoffnung, dass wir daraus lernen. Dass uns die Erkenntnis der Fragilität dazu bringt, gemeinsam noch mehr Energie in eine gleichberechtige Welt zu stecken. Ich wünsche mir, dass wir die Chancengleichheit als einen der wichtigsten Werte unserer Zeit verteidigen! So laut wir nur können! 

Blitzlicht aus unseren Peergroups

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